Geb. am 27.4.1898, Speicher/Kyllburg
als Tochter eines der vier Brüder Salomon.
Gest. am 28.5.1945, Tröbitz
Familie:
Verheiratet mit Max Lichtenstädter (2.11.1896, Frankfurt/Main - 15.4.1945, Büchen)
Kinder:
Ruth (23.9.1922, Berlin - 11.5.1945, Tröbitz),
Hans (11.8.1927, Berlin - 23.4.1945, Tröbitz).
Beruf:
unbekannt
Leben:
- Sannys Vater ist wahrscheinlich ein Bruder des in der Weimarer Zeit bekannten Journalisten Simon Salomon aus Spreicher, (im KZ Theresienstadt ermordet) der unter dem Pseudonym Siegbert Salter publizierte und in Berlin lebte.
- als 1922 ihr erstes Kind Ruth geboren wird, lebt die Familie Lichtenstädter in Berlin.
- ihr Mann Max betreibt mit seinem Vater die Frane Trocken-Kopier-Fabrik in der Waldemarstr. 36, Berlin
- sehr wahrscheinlich emigriert die Familie Mitte der 1930er Jahre in die Niederlande nach Groningen.
- ab 1936 betreibt Max Lichtenstädter mit seinem Kompagnon Leon van der Lijn die Spezialdruckerei Lijnco in Groningen. Die Familie wohnt dort in der Troelstralaan 34a. Die beiden bauen ein erfolgreiches Unternehmen auf.
- am 5. Mai 1940 Angriff und Besetzung der Niederlande durch das dt. Reich.
- am 29.12.1941 stellt die deutsche Besatzungsmacht das Unternehmen unter Treuhandverwaltung.
- August 1942 Deportation der Familie nach Westerbork.
- am 25.5.1943 werden die Eltern in den Osten deportiert u. in Sobibor vergast.
- 1.2.1944: die Familie Lichtenstädter wird nach Bergen-Belsen deportiert.
- am 8.2.1944 wird Leon van der Lijn (geb. 13.1.1906) und seine Familie von Westerbork ’nach d. Osten’ deportiert, vermutlich in Auschwitz ermordet.
- am 10.4.1945 mit 2500 anderen Gefangenen im Verlorenen Transport mit dem Ziel Theresienstadt.
- Max Lichtenstädter verstirbt am 15.4.1945 im Zug in der Nähe von Büchen, er ist in Wittenberge im Gemeinschaftsgrab an der VVN Gedenkstätte begraben.
- Am 23.4.1945 in Tröbitz von der Roten Armee befreit.
- Sohn Hans stirbt am Tage der Befreiung und wird in dem Gemeinschaftsgrab am km 106,7 bestattet.
- Tochter Ruth stirbt 18 Tage nach der Befreiung, sie wird auf dem jüdischen Friedhof (Reihe 1, Grab 14) bestattet.
- Sanny Lichtenstädter-Salomon überlebt ihre Tochter Ruth um weitere 17 Tage. Auch sie wird auf dem jüdischen Ehrenfriedhof bestattet (Reihe 2, zwischen Grab 20 und 21). Ihr Grab ist im Verlauf der Exhumierungen verloren gegangen.
Quellen:
- www.joodsmonument.nl (auch für das Photo)
- Lijnco 1936-1986, Het 50-jarig bestaan, Groningen: Lijnco, 1986 (Jahrbuch d. Firma z. 50.jährigen Bestehen)
- zu Simon Salomon (Onkel von Sanny): www.eifelverein-speicher.de/indexphp/bildergalerie/geschichte