Nach feierlichem Gedenken am VVN-Ehrenmal setzte sich ein langer Zug von Menschen zum jüdischen Friedhof in Bewegung.
Unter den Klängen des Musikstückes "Unsterbliche Opfer" legten am Gedenkstein u. a. Kränze nieder:
Hans Seigewasser, Staatssekretär für Kirchenfragen, Günter Grewe, Mitglied des Präsidiums des Nationalrates, eine Delegation der
Bezirksleitung der SED mit dem Sekretär Harry Klemke, Günter Deysing, Stellvertreter der Vorsitzenden des Rates des Bezirkes,
Helmut Reichardt, Vorsitzender des Bezirksausschusses der Nationalen Front, Vertreter des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer
mit der Bezirksvorsitzenden Veronika Mosler und Delegationen jüdischer Gemeinden aus der UdSSR, der DDR, aus Ungarn, der CSSR und Schweden,
unter ihnen die Oberrabbiner Jakob Fischmann aus Moskau und Dr. Laszlo Salgo aus Budapest sowie Helmut Aris, Präsident des Verbandes der jüdischen Gemeinden in der DDR.
Am Nachmittag fanden sich dann die Gäste mit Tröbitzer Einwohnern zu einer Festveranstaltung im Kultursaal des VEB Erntemaschinen Tröbitz zusammen.
Das Wort ergriff Staatssekretär Hans Seigewasser, der der Sowjetarmee für ihren opferreichen Kampf dankte. "Er war die Voraussetzung",
so hob auch Helmut Aris hervor, "daß wir Bürger jüdischen Glaubens uns heute in der DDR geborgen fühlen können."
Den Dank an die Tröbitzer für ihre Menschlichkeit übermittelten Günter Deysing, Oberrabbiner Jakow Fischmann und Dr. Seifert, Präsident der Landesvertretung der ungarischen Juden.
Kulturelle Höhepunkte gestalteten u. a. ein Synodalchor aus Leipzig und Lin Jaldati, die aufrüttelnde jüdische Volkslieder sang.
Am 8.Mai 1975, am Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus, wurde in
Widgrube am km 106,7 die dortige Gedenkstätte feierlich eingeweiht.