Die Gedenkveranstaltungen zum 77. Jahrestag standen noch unter dem Eindruck der Corona-Massnahmen und dem kurz zuvor ausgebrochenen Ukrainekrieg.
Seine Rede nutzte der Tröbitzer Bürgermeister leider zu einer Attacke gegen eine (bisher großteils übliche) Auffassung, die die Rote Armee als Befreier des Verlorenen Transports sieht.
Nachdem er zu Beginn seiner Gedenkrede (!) meinte, zu dem "Zug aus Bergen-Belsen" sei alles gesagt, führte er aus: Jetzt, wo sich "die Helden von damals gegenseitig bekriegen", werde es Zeit,
dass "man auch einmal an die denkt, die durch die Helden damals ums Leben gekommen sind", die "brandschatzend durch Tröbitz gelaufen sind, wo Frau wo Frau; es wird Zeit, dass man das erwähnt".
Bereits 1995 hatte der damalige Tröbitzer Bürgermeister die Absicht geäußert, dass man den Tröbitzern, die in der Zeit nach der Befreiung des Verlorenen Transports umgekommen sind,
"endlich auch einen Gedenkstein setzen" und an sie am Tag der Befreiung des Verlorenen Transportes erinnern wolle (er führte an: 26 an Typhus Verstorbene, andere "sind im Krieg gefallen oder
in Internierungslagern umgekommen". (
Lausitzer Rundschau vom 12.4.1995).
Wenn nun diese Zeit gekommen sein sollte, so werden alle, die in der Tradition von Erika und Richard Arlt stehen, zukünftige Gedenkveranstaltungen in Tröbitz meiden. Die Rede des Bürgermeisters
kann man sich auf dem
youtube-Kanal des Landkreises Elbe-Elster anhören.