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Richard und Erika Arlt - Zwei Leben für die DDR

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Tröbitz Jüdischer VVN
Biographien von Überlebenden in alphab. Reihenfolge, insb. externe Quelle spurenimvest.de. Zum Ansehen bitte anklicken

  

Überlebende des Verlorenen Transports

Siegfried Karl Hess, dt. Staatsangehöriger, später USA
  • geb.: 3.1.1902 (Fulda) als Sohn v. Joseph Hess, Pferdehändler (Hintersteinau/Schlüchtern)
    • und Roselyn Levi-Hess (Niederaula), denen 1941 die Ausreise in die USA gelang.
      Er hatte zwei ältere Schwestern, Meta und Elsbeth und einen jüngeren Bruder, Julius.
      gest.: 1.6.1981 in Flushing/Queens, USA

  • Familie: 16.2.1934 Heirat mit Ilse Johanna Hirschberg (9.2.1914  Reckling- 
    • hausen -12.11.2003,Chevy Chase, USA), sie war die Tochter von Willi und Fanni (Wallheimer) Hirschberg, einer wohlhabenden Recklinghauser Kaufmannsfamilie. Auch sie hatte Abitur.
      Kinder: Steven, Marion. Die ganze Familie war in Bergen-Belsen, im Verlorenen Transport und überlebte.

  • Beruf: Textilkaufmann

  • Leben: - bis 1920 Gymnasium (Abitur) in Fulda
    • - arbeitet in der Geschäftsführung der Vereinigten Seidenwebereien AG in Krefeld
    • - 1935 im Anschluß an die Nürnberger Gesetze verliert Karl Hess seine Arbeit, die Familie lebt in Düsseldorf
    • - 1936 die Familie Hess verlässt Deutschland  nach Holland, Amsterdam. Offiziell, um dort den holländischen Zweig der Fabrik zu leiten
    • - 14.1.1938 Geburt der Zwillinge Stefan und Marion
    • - 10. Mai 1940 erste Angriffe der deutschen Wehrmacht auf die Niederlande
    • - Karl Hess gelingt es, in der Hollandsche Schouwburg Arbeit zu finden, ein früheres Theater, das die deutsche Besatzungsmacht zur Sammelstelle für holländische Juden umfunktioniert hatte, um sie von dort aus in die KZs zu deportieren. Karl Hess verhilft an der Seite von Walter Süskind vielen von der Deportation Bedrohten zur Flucht, entkommt mehrere Male selbst der Verhaftung
    • - im Sommer 1943 in Westerbork interniert
    • - 15.2.1944 als sogenannte ‚Austauschjuden’ nach Bergen-Belsen (Sternlager), da sie Ausreisepapiere für Paraguay hatten
    • - 10.4.1945 Transport mit Ziel Theresienstadt, der Zug endet aber in Tröbitz
    • - Befreiung in Tröbitz am 23.4.1945 durch die Rote Armee
    • - im Dorf untergebracht, dann nach Holland gereist
    • - unglaublich aber wahr, wurden die deutschen Juden in Holland als Deutsche Staatsbürger behandelt, als Feinde und wieder in Lagern interniert, zusammen mit inhaftierten deutschen Nazis!
    • - Die gesamte Familie Hess emigrierte in die USA, wo sie am 1.1.1947 landeten und dort ihre Eltern und Schwester Meta wiedersahen. Julius/Jules ging nach Palästina, später nach Kanada. Elsbeth gelang mit ihren beiden Kindern Eva und Walter die Flucht nach Schweden. Sie arbeitete als Haushaltshilfe bei einem Pfarrer und zog später nach Stockholm, wo sie seither lebt. Ihr Ehemann wurde über Drancy nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

  • Quellen:
Autobiographie von
Charles Hess