Dokumente zu Gedenkstätten des
Verlorenen Transports
Lüneburg-Tiergarten KZ-Friedhof
Auf seiner Fahrt aus Bergen-Belsen, wo der Zug am
11.4.1945 losgefahren war, starben auf der
Strecke bis Lüneburg 30 jüdische Häftlinge. Sie
wurden nahe den Gleisen in mehreren Gräbern
bestattet, oder mussten liegen gelassen werden.
Die handschriftliche Liste von
Josef Weiss
besagt, dass auf der Strecke Uelzen - Lüneburg
am Kilometerstein 115,4 zwölf (am 12./13.4
Verstorbene, sie wurden später auf den Friedhof
Wichmannsburg umgebettet) und
am Kilometerstein 129 der am 13.4. verstorbene Dr.
Katz sowie vier weitere,
am 14.4. Verstorbene: Elia Kronstein, Rachel
Vogel-Simons, Walter Calvari, Ignac Toth
begraben
wurden. Die Leichen von sieben Personen, die
ebenfalls am 14.4. verstarben, musste man an den
Gleisen liegen lassen. Alle am
14.4. Verstorbene (und Dr. Katz) bettete man
später, am 3. und 9.10.45, in den Tiergarten
Lüneburg um, wo bereits eine Begräbnisstätte für
243
Häftlinge aus dem KZ Wilhelmshaven, in
Lüneburg von Marinesoldaten nach einem
Fluchtversuch
am 12.4.45
erschossen, bestand. Die Lüneburger
Behörden versuchten lange, dieses (für die
Geschichte der Stadt) 'Denkmal der Schande'
möglichst klein und unauffällig zu halten. Dem
zähen, acht Jahre langen Engagement der
Lüneburger VVN ist es zu verdanken, dass der
Friedhof Ende 2019 als Gedenkstätte neu
gestaltet wurde.
Die folgende Aufstellung enthält die an der
Gedenkstätte namentlich genannten Bestatteten
(die ersten 12) sowie die bereits vorher an der
Bahnstrecke Verstorbenen ohne Namenstafel (am
11.4., 12.4. und 13.4. Verstorbene). (für mit
gekennzeichnete Namen sind biographische
Daten verfügbar (click)).