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Schipkau Gedenkstätte

Auf seiner Irrfahrt durch Deutschland war der Transportzug aus dem KZ Bergen-Belsen am 18., 19. und 20. April 1945 auf den Bahngleisen der ehemaligen „Schippchenbahn“, wie sie im Volksmund hieß, stehen geblieben. Die Bahnstrecke Senftenberg - Schipkau wurde später abgebaut. An den Gleisen wurden 51 Tote in drei Massengräbern bestattet. Am 18.5.1956 bettete man die Skelettreste von 20 Leichen in den Friedhof Schippkau um (Mitteilung Rat d. Kreises Senftenberg v. 7.3.1990 an Werner Gericke). Dort wurde später ein Genkstein aufgestellt. Herr Zvi David Kochav, wohnhaft in Jerusalem, strebte unermüdlich danach, für die in Schipkau notdürftig verscharrten Toten, darunter seine Großmutter, Frau Irén Siklós-Seligmann, eine würdige Gedenkstätte am Ort ihrer ersten Bestattung zu errichten, damit auch die Namen dieser Toten der Vergessenheit entrissen werden. Er hat es erreicht. Am 25. April 2003 wurde ein würdiges Mahnmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Schipkau in Anwesenheit von Vertretern der jüdischen Gemeinde Berlin, Zentralrat der Juden in Deutschland und unter Anteilnahme der Bevölkerung eingeweiht. Das Denkmal besteht aus einem 18 Tonnen schweren Findling, auf dem 2 Bronzeplatten mit den 51 Namen der Verstorbenen sowie deren Nationalität und Lebensalter angebracht sind. Eine symbolische Waggonachse erinnert an die Geschehnisse.

Mitteilung von P. Schmidt aus Finsterwalde an Erika Arlt am 2.1.2015:
Auf seiner Weiterfahrt kam der Verlorene Transport auf dem Bahnhof Massen zum Stehen, dort war am 20.4. durch den Angriff alliierter Bomber ein Munitionszug getroffen worden. Der Streckenabschnitt bis zur Bahnlinie Finsterwalde-Torgau musste beräumt werden. Zum Schutz vor weiteren Fliegerangriffen brachten NS-Leute weisse Tücher am Zug an und informierten die Alliierten. Der Zug setzte seine Fahrt im Morgengrauen des 22.4.1945 fort.

Auf dem Gedenkstein sind alle 51 Namen der in Schipkau Verstorbenen, auch die auf dem Friedhof Schipkau Bestatteten, verzeichnet, die folgende Liste enthält nur die Namen der an diesem Ort Bestatteten.
Für mit   gekennzeichnete Namen sind biographische Daten verfügbar (click)