Dokumente zu Gedenkstätten des
Verlorenen Transports
Langennaundorf Gedenkstätte
km 101,6
Der Zug mit den Häftlingen kam vor der
Brücke über die Schwarze Elster zum Stehen.
Lange wusste man nicht, daß dort ein weiteres
Massengrab liegt, erst die Nachforschungen des
Sohnes von Bela Keleman erbrachten die
notwendigen Hinweise. Anfang März 1989 war die
Stelle am Kilometerstein 101,6 offiziell
bekannt. Daraufhin wurde in der Gemeinde
beschlossen, hier eine würdige Gedenkstätte für
die jüdischen Opfer des Faschismus zu errichten.
An der Errichtung der Gedenkstätte beteiligten
sich viele Menschen. Um an die Gedenkstätte zu
gelangen, wurde von der Technikbrigade der
Meliorationsgenossenschaft Wiederau ein 300 m
langer Weg geschaffen. Von den Mitgliedern der
Feierabendbrigade der Gemeinde Langennaundorf
wurden die Fundamente für den Sockel des
Gedenksteines sowie die gesamte Gedenkstätte
angelegt. Der Steinmetzmeister Selinger aus
Uebigau erstellte die Gedenk- und Namenstafel an
dem 7,5 t schweren Findling. Am 23. April 1989,
wurde die Gedenkstätte in Langennaundof
feierlich eingeweiht. In der Gedenkrede des
Stellvertreters des Vorsitzenden des Rates des
Kreises Herzberg, Herrn Witt, wurde der
jüdischen Menschen aus Ungarn, Niederlande,
Jugoslawien, Ecuador, Montenegro und den
Staatenlosen gedacht. An der Gedenkstunde nahmen
Herr Aris, Vorstandsmitglied der Jüdischen
Gemeinde Dresden, sowie weitere Gäste und Bürger
der Gemeinde Langennaundorf teil.
Später erarbeiteten die Bürger von
Langennaundorf eine Ausstellung mit zahlreichen
biographischen Dokumenten über die hier
Begrabenen und die Umstände ihres Todes. Auch
über die Entdeckung des Massengrabs gibt es eine
Dokumentation. Die Ausstellung wurde 2017
abgebaut und nicht wieder aufgestellt. Für mit
gekennzeichnete Namen sind biographische
Daten verfügbar (click))